Buchvorstellungen der Zentralbibliothek und der Stadtteilbibliotheken
Wer zuerst lügt von Ashley Elston
Buchbesprechung RGA: Jana Kämpf, Bibliothekarin
Evie Porter und ihr Freund Ryan sind ein wunderbares Paar. Sie lieben sich und möchten zeitnah zusammenziehen. Da gibt es aber ein kleines Problem: Evie Porter ist nur eine Rolle und existiert eigentlich gar nicht. Sie soll Ryan für ihren Auftraggeber ausspionieren und Informationen besorgen. Alles, was sie dem verliebten Ryan bisher erzählt hat, war eine Lüge. Nach einem Fehler bei einem vorangegangenen Auftrag, ist Evie nun auf der Hut. Sie rechnet mit Konsequenzen, aber nicht mit folgender. Auf einer Party treffen Ryan und Evie auf Lucca Marino, doch das ist Evies richtiger Name, welchen sie schon seit Jahren nicht mehr nutzt. Soll diese Frau eine Warnung sein? Nachdem Lucca Marino und ihr Partner Ryan und Evie einen Besuch abstatten, stirbt diese bei einem Autounfall und Evie fragt sich, ob sie die nächste sein wird.
Der Thriller ist unblutig, aber spannend und psychologisch. Die Geschehnisse werden nach und nach aufgerollt und es gibt immer wieder Rückblicke in Evies/Luccas Vergangenheit. Evie spielt mit ihrem Auftraggeber ein Katz-und-Maus-Spiel. Sie ist clever und einfallsreich und trifft aber auch Entscheidungen, die man nicht unbedingt gutheißen muss. Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse und man kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Elston, Ashley: Wer zuerst lügt. 397 Seiten, Knaur, 2024, ISBN 978-3-426-52938-6; in der Stadtbibliothek zu finden bei „UR ELST Thriller“
Katja Brüne, Bibliothekarin, Leiterin der Stadtteilbibliothek Lennep
Das ultimative Zimtschnecken-Backbuch
Lange Warteschlangen für eine Zimtschnecke sind schon lange nichts Ungewöhnliches mehr. Seit einigen Jahren ist das skandinavische Süßgebäck voll im Trend. Dabei entwickelt sich der bekannte Klassiker mit verführerischen Füllungen und kreativen Toppings immer mehr zu einem Geschmackserlebnis, das Augen, Nase und Gaumen verzaubert. Zimtschnecken-Expertin Katharina Laurer gibt in ihrem Buch „Das ultimative Zimtschnecken-Backbuch“ zunächst eine grundlegende Einführung in die Auswahl der richtigen Zutaten und stellt unterschiedliche Wickeltechniken vor. Dank der detailreichen Fotos kann nun jede*r sofort loslegen.
Die mehr als 40 vorgestellten Kreationen bieten klassische Varianten ebenso wie innovative Weiterentwicklungen. Da gilt es: alle einmal ausprobieren, um seinen persönlichen Favoriten zu finden. Manche der vorgestellten Rezepte stammen aus Schweden, Österreich oder New York, in denen sie schon lange beliebt sind. Oder aber die experimentierfreudige Autorin „zimtschneckisiert“ italienische Cantuccini, Pizza, French Toast und Waffeln zu einem neuen Geschmackserlebnis. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt – selbst vor Müsli-Schnecken macht Katharina Laurer nicht Halt. Unvorstellbar, sich selbstgemachte Minirollen für das Frühstück zu backen, um sie dann mit Milch zu genießen? Ganz recht. Unvorstellbar. Und unvorstellbar lecker!
Katharina Laurer, „Das ultimative Zimtschnecken-Backbuch“, 121 Seiten, Frech Verlag, 2024, 978-3-7358-5316-5, in der Stadtteilbibliothek Lennep zu finden unter XEO 242 LAU.
Foto Frau Petra Pohl
Buchbesprechung RGA: Tobias Berger, Fachangestellter für Medien- und Informationsdienste in der Stadtteilbiliothek Lennep
Die Stadt Ankh-Morpork auf der Scheibenwelt. Hier findet man Vertreter aller bekannten Völker. Ebenfalls findet man hier: Samuel Mumm, seines
Zeichens Kommandant der Stadtwache. Er sorgt dafür, dass Frieden in der Stadt herrscht. Im Moment hat er damit alle Hände voll zu tun. Denn der Jahrestag der Koomtalschlacht, einer großen Schlacht
zwischen Trollen und Zwergen, steht an. In Ankh-Morpork ist die Stimmung gereizt und wird von Tag zu Tag schlechter. Dann wird auch noch ein stadtbekannter Zwerg ermordet. Bei der Leiche des Zwerges
wurde eine Trollkeule gefunden. Kommandant Mumm muss diesen Mord nun schnellstens aufklären, da sonst ein neuer Krieg zwischen Trollen und Zwergen beginnt. Einer, der droht mitten in seiner Stadt
anzufangen.
Klonk! ist ein weiterer Roman aus der Feder des berühmten Terry Pratchett. Er schafft es in diesem Buch mit Leichtigkeit Humor, Satire, soziale Themen und seine einzigartige Scheibenwelt zu einer
wunderbaren Fantasy-Geschichte zu verschmelzen. Eine klare Empfehlung, für alle die gerne unterhaltsame Geschichten lesen.
Pratchett, Terry: Klonk!. Roman. 410 Seiten, Manhattan, 2006, ISBN 978-3-442-54616-9;
in der Bibliothek zu finden unter „UR PRAT“
Buchbesprechung RGA: Julia Jansen, Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste
In einer Spielzeugfabrik werden die unterschiedlichsten Kuscheltiere hergestellt. So auch unser besonderer Bär. Warum er besonders ist? Er hat keine Arme. Dies kommt daher, dass er bei seiner Herstellung gezappelt hat, weil er sich alles ganz genau anschauen wollte. Als dies auffällt, wird er aussortiert und in einen Container mit vielen anderen fehlproduzierten Kuscheltieren geworfen. Der Plüschbär möchte aber nicht einsehen, dass er kein normales Kuscheltier sein soll. Er ist sich sicher, dass er irgendwo da draußen ein Kind findet, dem er gehören kann. Und so macht er sich auf eine abenteuerliche Reise, um genau von diesem Kind gefunden zu werden.
Das Buch „Der besondere Bär“ von Tjibbe Veldkamp hat mich von der ersten Seite an sehr berührt. Ich habe diesen Bären von Anfang an geliebt und mit ihm gehofft und gebangt, dass er von einem Kind gefunden wird, das ihn liebt und genau so annimmt, wie er ist. Eine wundervolle Geschichte mit einer genauso schönen und wichtigen Botschaft. Eine ganz klare Leseempfehlung!
Veldkamp, Tjibbe: „Der besondere Bär“. 32 ungezählte Seiten, Oetinger, 2024, ISBN: 978-3-7512-0325-8; in der Kinder- und Jugendbibliothek mit der Signatur „Ab 1“ zu finden.
Buchbesprechung RGA: Julia Jansen, Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste
Delmira ist eine Söldnerin und steckt so richtig in der Klemme. Keine Aufträge, kein Geld und ein Haufen Schulden. Da trifft es sich gut, dass der Heiler Garreth einen Auftrag für sie hat. Er möchte, dass Delmira ihm hilft, das sagenumwobene Schwert Caligram aus einem Stein zu ziehen. Bisher ist es noch niemandem gelungen, dies zu vollbringen. Als es Delmira dann aber doch schafft, gerät alles aus dem Ruder. Sie muss einen gefährlichen Handel mit einer Hexe eingehen, muss ihren Verfolgern entwischen, die das Schwert in ihren eigenen Besitz bekommen wollen, und als wäre das alles nicht schon schlimm und verwirrend genug, hört sie auch immer wieder eine mysteriöse Stimme, wenn sie das Schwert berührt. Doch was hat es mit dieser Stimme auf sich?
„Moonlight Sword – Klingenherz“ ist der erste Band einer Dilogie der fantastischen Autorin Asuka Lionera. Da ich ein sehr großer Fan der Autorin bin, mussten diese beiden Bücher natürlich gelesen werden, und auch dieses Mal wurden meine Erwartungen nicht enttäuscht. Sobald Delmira das Schwert aus dem Stein gezogen hat, nimmt die Geschichte richtig Fahrt auf und hat mich nicht mehr losgelassen. Die Charaktere sind großartig, keiner ist perfekt und alle bringen ihre traumatischen Erlebnisse der Vergangenheit mit. Eine riesengroße Empfehlung an alle Fantasyfans und für alle, die starke Kämpferinnen schon immer cooler als Prinzessinnen gefunden haben.
Lionera, Asuka: „Moonlight Sword - Klingenherz“. 480 Seiten, Planet!, 2023, ISBN: 978-3-522-50755-4; zusammen mit dem zweiten Band in der Zentralbibliothek zu finden im Erwachsenenbereich im Sonderregal „Besonders für Jugendliche“ mit der Signatur „LION“.
Buchbesprechung RGA: Jana Kämpf, Bibliothekarin
Sasha hat in die reiche Familie Stockton eingeheiratet, die ihr Geld mit Immobiliengeschäften gemacht hat. Sie und ihr Ehemann Cord leben im Familienanwesen, welches ihnen von den Eltern überlassen wurde. Allerdings wurde das Haus mit vollständig eingerichteten Zimmern übergeben und Veränderungen, die Sasha und Cord vornehmen wollen, stoßen bei den Eltern und Cords Schwestern Georgina und Darley auf Missbilligung. Cord hat, in den Augen der Familie, unter Stand geheiratet und seine Frau wird somit nicht akzeptiert. Aber auch bei seinen Schwestern kommen Probleme auf. Darley hat bei ihrer Hochzeit auf einen Ehevertrag und damit auf ihr Erbe verzichtet. Doch dann wird ihr Ehemann arbeitslos und sie traut sich nicht, um Hilfe zu bitten. Das Nesthäkchen der Familie, Georgina, arbeitet für eine gemeinnützige Stiftung und beginnt eine Affäre mit ihrem verheirateten Kollegen.
Im Zentrum dieses Romans steht die Frage, ob Geld wirklich glücklich macht oder ob man reich sein muss, um glücklich zu sein. Die Autorin beschreibt faszinierend einen Lebensstil, der vielen Menschen sehr fremd ist und kritisiert ihn gleichzeitig. Brooklyn Heights und die exklusive Pineapple Street sind so präzise beschrieben, dass man die Orte gerne selbst besuchen möchte. Dass die Familie trotz ihrer Probleme ein sehr privilegiertes Leben führt, wird mit viel Witz und Charme beschrieben und erlaubt einen Blick hinter die Kulissen der Schönen und Reichen.
Jackson, Jenny: Pineapple Street. 380 Seiten, btb Verlag, 2024, ISBN 978-3-442-77240-7; in der Stadtbibliothek zu finden bei „UR JACK Familie“
Katja Brüne, Bibliothekarin, Leiterin der Stadtteilbibliothek Lennep
Wahre Freundschaft
Frank und Bert sind beste Freunde. Am liebsten spielen sie Verstecken. Dabei gibt es allerdings immer wieder das gleiche Problem: Bert ist überhaupt nicht gut darin. Während der kleine Fuchs Frank bis zehn zählt, gibt der große Bär Bert sich die größte Mühe – und ist doch immer kinderleicht zu finden. Er verliert jedes Mal. Schließlich einigen die beiden sich darauf, dass Frank bis einhundert zählen soll, damit Bert genug Zeit hat, das perfekte Versteck zu finden. Über Stock und Stein, Hügel auf und Hügel ab, durch den Fluss und auf den Berg geht die Reise. Doch er hinterlässt eine Spur, die es seinem Freund leicht macht, ihn zu finden. Kurz bevor Frank wie immer als Gewinner aus dem Spiel hervorgeht, kommt ihm allerdings ein Gedanke: Was, wenn Gewinnen gar nicht alles ist? Und ist es nicht wichtiger, ein guter Freund zu sein?
Dieses Bilderbuch erzählt eindrucksvoll von wahrer Freundschaft, Empathie und Fürsorge. Man schließt die beiden sofort ins Herz und leidet und freut sich mit ihnen. Die Botschaft der Geschichte kommt ohne erhobenen Zeigefinger daher, ist auch schon für sehr kleine Kinder nachvollziehbar – wobei sich in der heutigen Zeit auch manche Erwachsene ein Beispiel an Frank nehmen sollten. Die Illustrationen des Autors und die gelungene Typografie stecken voller Witz und geben der Geschichte zusätzliche Tiefe.
Chris Naylor-Ballesteros: „Frank und Bert“, 32 Seiten, Coppenrath Verlag, 2022, 978-3-649-64210-7, in der Stadtteilbibliothek Lennep und der Zentralbibliothek zu finden unter Ab 1 / Freunde.
Buchbesprechung RGA: Stephanie Röder,
Leitung der Kinder- und Jugendbibliothek
Lesen nervt und ist sterbenslangweilig! Das behauptet zumindest Karoline Kneberwecht. Immerhin lebt sie seit Jahren im Regal der Bibliothek und weiß, wovon sie spricht. Um das zu beweisen, hat Frau Kneberwecht eine Präsentation vorbereitet. Doch je mehr sie erklärt und je mehr Beispiele sie anfügt, umso mehr Spaß hat sie selbst dabei. Könnte es vielleicht doch sein, dass Lesen Freude bereitet?
„Lesen nervt! – Bücher? Nein, danke!“ von von Jens Schumacher ist ein lustiges Kinderbuch, das mit den Vorurteilen spielt. Die „Präsentation“ der Hauptfigur Karoline Kneberwecht ist interaktiv gestaltet, sodass jede*r Lesende mitmachen kann. Es gibt Lückentexte, Bildtexte und Gedichte. Auch der Erzählstil ist sehr unterhaltsam. Karoline Kneberwecht ist eine lustige Protagonistin, die mit ihren witzigen Sprüchen nicht nur die kleinen Leser*innen gut unterhält. Durch den geringen Text- sowie den großen Bildanteil eignet sie diese Geschichte bereits zum Vor- oder ersten Selbstlesen. Auch der zweite Band ist bereits vorhanden.
Schumacher, Jens: „Lesen nervt! – Bücher? Nein, danke!“. 74 Seiten, ars Edition, 2024, ISBN: 978-3-8458-5482-3; in der Kinder- und Jugendbibliothek zu finden unter Ab 6 / Erstleser / S / Band 1
Buchbesprechung RGA: Vanessa Pereira, Bibliothekarin
Einst wurde das Königreich Ilya von einer Seuche heimgesucht, die den Stärksten unter ihnen übernatürliche Fähigkeiten verlieh. Doch einige von ihnen blieben ohne Kräfte: die Gewöhnlichen. Von den Eliten verbannt und gnadenlos verfolgt, verstecken sie sich seitdem in den Slums von Ilya. Darunter auch die 18-jährige Diebin Paedyn Gray, deren Vater einst vom König ermordet wurde. Bis sie eines Tages ausgerechnet Prinz Kai das Leben rettet - und sich bald in einem gnadenlosen Wettbewerb wiederfindet…
Eines nachts begegnet sie Ravyn Yew, dem Hauptmann der königlichen Garde. Obwohl Ravyn eigentlich ihr Feind sein sollte, benötigt er Elspeths Hilfe. Diese spannende Ausgangslage entwickelt sich zu einer fesselnden Geschichte, in der Elspeth und Ravyn versuchen, den Fluch des Fiebers zu brechen und dabei immer tiefer in die Geheimnisse von Blunder eintauchen.
„Powerless – Das Spiel“ ist ein unterhaltsamer Reihenauftakt, der mit starken Charakteren und einer mitreißenden Enemies-to-Lovers Geschichte besticht.
Roberts, Lauren: Powerless. Roman. 656 Seiten, penhaligon Verlag, 2024, ISBN 978-3-7363-2216-5; in der Stadtbibliothek zu finden bei „UR GILL“
Buchbesprechung RGA: Tobias Berger, Fachangestellter für Medien- und Informationsdienste in der Stadtteilbibliothek Lennep
Bastian Balthasar Bux hat kein leichtes Leben. Sein Vater ist seit dem Tod von Bastians Mutter in Apathie versunken und kümmert sich kaum noch um ihn. Außerdem wird er in der Schule von seinen Mitschülern und den Lehrern gemobbt. Als er eines Tages eine Antiquariatsbuchhandlung betritt, findet er ein Buch mit dem Titel „Die unendliche Geschichte“. Sofort fühlt er sich von dem Buch magisch angezogen und beschließt, es zu stehlen und von zu Hause wegzurennen. Auf dem Dachboden seiner Schule fängt er an sein Versteck zu bauen. Beim Lesen fällt ihm auf, dass mit dem Buch etwas komisch ist. So scheinen ihn die Charaktere teilweise zu verstehen, wenn er etwas laut ausspricht. Als das Buch ihn auch noch direkt anspricht und in die Geschichte einbindet weiß er, dass ihm eine gefährliche Reise bevorsteht.
Über „Die unendliche Geschichte“ von Michael Ende wurde über die Jahre schon sehr viel Positives gesagt und geschrieben. Mir persönlich gefiel, neben der Geschichte natürlich, die Aufmachung dieser Ausgabe. Ein sehr schönes Cover, verbunden mit einem zweifarbigen Text, sodass man sofort weiß, in welcher Welt man sich gerade befindet. Auch wenn die Sprache schon ein bisschen altmodisch wirkt, ist es doch immer noch ein super interessantes Buch für Jung und Alt.
Ende, Michael: „Die unendliche Geschichte“. 428 Seiten, Thienemann, 1979, ISBN 3-522-12800-1;
in der Bibliothek zu finden unter „Ab 12 / Klassiker / E“
Buchbesprechung RGA: Vanessa Pereira, Bibliothekarin
Kinder die vom Nebel des Waldes berührt und infiziert werden, müssen dem König übergeben und getötet werden. Schließlich ist es Niemandem erlaubt Magie auszuüben, die nicht von den magischen Karten der Herrin des Waldes kommt. Doch die infizierte Elspeth Spindle hat überlebt. Jahrelang versteckt von ihrer Familie und weil sie nie Zeichen von Magie zeigte. Doch was Niemand ahnt: Elspeth trägt Magie in sich, besser gesagt: in ihrem Kopf. Denn seit sie eines nachts eine der befürchteten magischen Karten berührt hat, nahm der sogenannte Nachtmahr von ihr Besitz. Fortan wird Elspeth ihren Mitbewohner tief in ihrem Innersten nicht mehr los…
Eines nachts begegnet sie Ravyn Yew, dem Hauptmann der königlichen Garde. Obwohl Ravyn eigentlich ihr Feind sein sollte, benötigt er Elspeths Hilfe. Diese spannende Ausgangslage entwickelt sich zu einer fesselnden Geschichte, in der Elspeth und Ravyn versuchen, den Fluch des Fiebers zu brechen und dabei immer tiefer in die Geheimnisse von Blunder eintauchen.
„One Dark Window“ bietet Leser:innen eine stellenweise humorvolle, spannende und wendungsreiche Geschichte mit einer schönen Lovestory, die sich angenehm langsam entwickelt.
Gillig, Rachel: One Dark Window. Roman. 496 Seiten, LYX Verlag, 2024, ISBN 978-3-7363-2216-5; in der Stadtbibliothek zu finden bei „UR GILL“
Buchbesprechung RGA: Julia Jansen, Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste
Die Schildkröte Cleo und der Hase Leo sind beste Freunde. Sie machen einfach alles zusammen. Eines Tages ist Leo nicht mehr da und hinterlässt ein großes hasenförmiges Loch. Cleo weiß nicht, wie sie mit ihrer Trauer umgehen soll. Da trifft sie einen alten Bären, der sie tröstet und ihr erklärt, was es mit dem Fehlen von Leo auf sich hat. Er sagt ihr, was es bedeutet, wenn eine geliebte Person gestorben ist, und dass das Loch, welches diese hinterlässt, immer bleiben wird. Zum Glück zeigt der Bär Cleo auch, wie man dieses mit schönen Erinnerungen an die geliebte Person füllen kann. Dies setzt Cleo direkt um und merkt schon bald, dass die erdrückende Traurigkeit leichter zu ertragen ist.
Tod und die damit einhergehende Trauer der Verbliebenen sind Themen, mit denen jeder Mensch und damit auch Kinder irgendwann in Berührung kommen. Dieses Bilderbuch zeigt, wie schlimm der Verlust einer geliebten Person schmerzen kann und wie man lernt, mit diesem Schmerz umzugehen. Das Thema wird in Reimen und mit wunderschönen Illustrationen aufgearbeitet und gibt dem schweren Thema Tod eine gewisse Leichtigkeit. Eine Empfehlung für Groß und Klein.
Dougherty, John: „Du fehlst so, Hase!“. 36 ungezählte Seiten, Penguin JUNIOR, 2024, ISBN: 978-3-328-30271-1; in der Kinder- und Jugendbibliothek mit der Signatur „Ab 1 / Tod“ zu finden.
Daniel Zang, Sachgebietsleitung Erwachsenenbibliothek/Zentrale Dienste
Das Jahr 1943 war das entscheidende im zweiten Weltkrieg und die Auswirkungen auf des Krieges und der Niederlage bei
Stalingrad waren trotz Propaganda und Überwachung im Dritten Reich zu spüren.
Anhand der Geschichte des niederländisch-deutschen Pianisten Karlrobert Kreiten beschreibt Oliver Hilmes die Entwicklung dieses Jahres in Episoden.
Kreiten ist ein aufstrebender Pianist aus Düsseldorf, der im Eindruck den Nachrichten aus Stalingrad sich abfällig über den Krieg, den Führer sowie den Bombardierungen der Alliierten äußert.
Dies tut er gegenüber einer äußerst linientreuen Nationalsozialistin, die seine Vermieterin ist. In der Folge dessen bringt sie dies zur Anzeige. Kreiten kommt in Untersuchungshaft vor einem Auftritt
in Stuttgart und wird anschließend nach Berlin überstellt. Die Familie hat lange die Hoffnung auf Haftentlassung, nach der „Totalen Krieg“ Rede von Goebbels sowie der Verschärfung der Gesetzeslage
zur „Wehkraftzersetzung“ wird Karlrobert Kreiten im Eilverfahren am Volksgerichtshof zum Tode verurteilt.
Der enorme Rechercheaufwand des Autors spiegelt viele Aspekte dieses Jahres wieder und wir bekommen Eindrücke über alle entscheiden Schritte des Jahres 1943 und die bekannten Akteure dieses
Jahres.
Hilmes schafft es Geschichte lebendig und mitreißend zu präsentieren und diese Art der historischen Episoden wird jedem interessierten Lesenden ans Herz gelegt.
Zu finden unter Emp 61 HIL: Hilmes, Oliver: Schattenzeit – Deutschland 1943: Alltag und Abgründe, Siedler, München, 2023, 978-3-827501592, 304 Seiten, 24€.
Buchbesprechung RGA: Tobias Berger, Fachangestellter für Medien- und Informationsdienste in der Stadtteilbibliothek Lennep
Würde der Mond seine Farbe ändern, wenn die ganze Menschheit ihn gleichzeitig mit einem Laserpointer anstrahlt? Aus welcher Höhe muss ein Steak
abgeworfen werden, damit es gar auf der Erde ankommt? Wie kann man schneller große Datenmengen transportieren: Per Internet oder mit dem amerikanischen Postdienstleister FedEx?
Diese und ähnliche Fragen beantwortet Randall Munroe, ein ehemaliger Roboteringenieur der NASA und Erfinder des Webcomics xkcd, in seinem Buch „What if? – Was wäre wenn?“.
In diesem Buch stellt Munroe Fragen vor, die ihm auf seiner Internetseite gestellt werden und beantwortet sie mit Humor und Leichtigkeit. Dabei bringt er seine Antworten immer an die Grenzen unserer
technischen Möglichkeiten und gerne auch darüber hinaus.
Das Schöne ist, dass man dieses Buch auch ohne große Vorkenntnisse in den Naturwissenschaften verstehen kann. Die Antworten sind selbst für Laien verständlich und werden immer wieder durch kleine
Comics im bekannten xkcd-Stil unterstützt.
Ich empfehle das Buch allen, die ein Interesse an den Naturwissenschaften und absurd hypothetischen Fragen haben.
Munroe, Randall: „What if? – Was wäre wenn?“. 364 Seiten, Knaus, 2014,
ISBN 978-3-8135-0652-5;
in der Bibliothek zu finden unter „Uan MUN“
Katja Brüne, Bibliothekarin, Leiterin der Stadtteilbibliothek Lennep
Carl Kollhoff ist Buchhändler und kennt jede Kundin und jeden Kunden so gut, dass er immer genau das richtige Buch empfiehlt und – wenn gewünscht – persönlich nach Hause liefert. Jeden Abend spaziert er durch die vertrauten Straßen und Gassen der kleinen Stadt und besucht Menschen, die aus den unterschiedlichsten Gründen sehr zurückgezogen leben. Er kennt ihre realen Namen und erahnt Details aus ihrem Leben, so dass er ihnen heimlich Namen gibt, die er sich für sie aus der Weltliteratur herausgesucht hat.
Eines Tages beginnt ein sehr aufgewecktes neunjähriges Mädchen, ihn bei seinen Spaziergängen zu begleiten. Schascha hat auch gleich den passenden Namen für ihn parat: der Buchspazierer. Ihre neugierigen Fragen, ihre schlauen Kommentare und spontanen Ideen bringen nicht nur die Ruhe und Routinen des Buchhändlers durcheinander. Sie gewinnt auch die Herzen von Frau Langstrumpf, Mr Darcy, Herkules, Effie Briest und all der anderen, die bislang lesend in ihrer jeweiligen Abgeschiedenheit lebten und für die der alte Buchhändler die wichtigste Verbindung zur Welt war. Nach und nach verändert Schascha das Leben aller.
Als den Buchhändler Kollhoff mehrere Schicksalsschläge ereilen, zeigt sich, dass Bücher und Buchfreunde buchstäblich Leben retten können. Zuletzt gelingt es Carl sogar, worum er sich bislang vergeblich bemüht hatte: er findet für die außergewöhnliche Schascha ein ganz eigenes literarisches Vorbild.
Für jeden Buchbegeisterten ist ein Roman, in dem es um Buchhändler, Bücher, Lesende und Literatur geht, fast schon Pflichtlektüre. Dieser Roman ist ein wahres Juwel: voller Einsichten über Bücher und Lesen, die Magie der Wörter und Geschichten – und wie sie unterschiedlichste Menschen miteinander verbindet.
Carsten Sebastian Henn, "Der Buchspazierer", 223 Seiten, Pendo Verlag 2021, 978-3-86612-477-6, in der Bibliothek zu finden unter UR HENN
Julia Jansen, Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste, Zentralbibliothek
Ella macht Urlaub in Cornwall, im Cottage ihrer Oma. Eines Tages rettet sie bei einer Sturmflut einen vermeintlichen Surfer vor dem Ertrinken. Sie nimmt ihn mit und behandelt seine Verletzungen. Doch nichts ist so, wie es im ersten Moment scheint. Aris stammt nämlich aus einer ganz anderen Welt, tief unten im Ozean. Als seine Feinde ihn an Land aufspüren, wird es für ihn Zeit, wieder in seine Heimat zurückzukehren. Ella macht sich heimlich auf den Weg hinter ihm her und stürzt sich damit in das größte Abenteuer ihres Lebens. Allerdings schweben dort unten nicht nur Aris und sie in größter Gefahr …
„Meeresglühen – Geheimnis in der Tiefe“ ist der Auftakt einer Trilogie von Anna Fleck, die den Leser auf eine Reise in die Tiefen des Meeres mitnimmt. Ich habe diese Trilogie verschlungen und musste feststellen, dass sie sofort Lust auf Sommer und Meer macht. Ella ist eine starke Protagonistin, die sich in den meisten Situationen selbst zu helfen weiß und nicht immer auf Hilfe angewiesen ist. Mir haben neben dem wundervollen Setting besonders die Bräuche und die eigene Sprache der Meeresbewohner gefallen. Letztere, da sie so melodisch klingt. Eine klare Empfehlung an alle Fantasyfans und alle, die vom Sommer und Meer träumen.
Fleck, Anna: „Meeresglühen – Geheimnis in der Tiefe“. 496 Seiten, Coppenrath, 2021, ISBN: 978-3-649-63906-0; sowohl in der Kinder- und Jugendbibliothek, wie auch in der Zweigstelle Lennep mit der Signatur „Ab 14 / Fantasy / F / Band 1“ zu finden. Der zweite und dritte Band der Trilogie sind ebenfalls an beiden Standorten erhältlich
Daniel Zang, Sachgebietsleitung Erwachsenenbibliothek/Zentrale Dienste
"Teenage Mutant Ninja Turtles – The Last Ronin"
In einer düsteren Zukunft ist New York City ein abgeriegelter Polizeistaat, der von einer synthetischen Roboterarmee sowie einem Ninjaclan kontrolliert wird. Der Herrscher über die Stadt ist der
letzte Verbliebene des Oroku-Clans. Ihnen gegenüber stand der Hamato-Clan, welcher ausgelöscht scheint. Doch eine einzelne der mutierten Ninja-Schildkröten, die unter dem Namen „Teenage Mutant Ninja
Turtles“ bekannt wurden, hat überlebt und streift als einsamer Samurai, als letzter Ronin durch die Welt. Nun versucht er in die Stadt zu gelangen und Rache für seine Familie zu nehmen.
In der Stadt trifft er auf einzelne Überlebende und einige Überraschungen. Kann er seinen Plan umsetzten?
Zum 40-jährigen Jubiläum haben sich die Schaffer des Originalcovers nach langem Streit noch einmal zusammengetan und die Serie „The Last Ronin“ geschaffen, welche eine Alternativuniversum innerhalb
der Erzählwelt der Turtles schafft. Diese ist dystopisch, traurig, gewalttätig, aber auch sehr beeindruckend. Sie eignet sich für Fans sowie für Neueinsteiger und mich als Jugendfan der Serie und
Kind der 1990er Jahre vollkommen begeistert.
Bald zu finden in der Zentralbibliothek bei den Erwachsenencomics: ZM TEE.
Eastman, Kevin/Laird, Peter: Teenage Mutant Ninja Turtles – The Last Ronin, 978-3-987212154 SPLITTER, Bielefeld, 2023, 224 Seiten, 35,00 €
Tina Brandt, Stadtteilbibliothek Lüttringhausen
"Dark Sigils – Was die Magie verlangt"
Sie gaben uns Magie - Wir gaben ihnen alles, was wir hatten
„Nur noch ein Kampf, dann können wir verschwinden.“ Mit diesem Gedanken betritt Rayne den Heptadome, die Kampfarena von Prime, welches früher einmal London war. In dieser Arena kämpft man aber nicht mit Fäusten, sondern mit Magie. Mithilfe sogenannter „Sigils“ können die Menschen kurzzeitig Magie wirken zu ihren Vorteilen einsetzen.
Seit die Magie vor vielen Jahren zurückkehrt ist, existiert eine magische Spiegelwelt am Himmel, der sogenannte Mirror. Hier lebt und herrscht der Mirror-Lord über die „Oberen“. Die Menschen in der normalen Welt scheinen dabei allerdings in Vergessenheit zu geraten.
Als Raynes Kräfte beim entscheidenden Kampf plötzlich außer Kontrolle geraten, steht ihre Welt buchstäblich Kopf und sie findet sich im Mirror wieder. Hier kann ihr nur noch einer helfen: Der Mirror-Lord. Aber kann sie ihm vertrauen? Und was hat es mit der Chaosmagie auf sich, welche beide Welten in den Abgrund zu ziehen droht?
„Dark Sigils – Was die Magie verlangt“ ist der Auftakt der neuen Fantasy-Reihe aus der Feder von Anna Benning. Mit ihrem Schreibstil und dem wunderschönen Worldbuilding wird man sofort in die Geschichte hineingezogen. Rayne ist eine tolle und selbstbewusste Protagonistin, die in ihrem Leben schon einiges miterleben musste, und immer wieder wird ihr der Boden unter den Füßen weggerissen. Mann kann sehr gut mit ihr mitfühlen und richtig in die Geschichte um die Sigils eintauchen. Ich konnte es gar nicht weglegen und habe die gesamte Reihe in einem Rutsch durchgelesen.
Benning, Anna: „Dark Sigils – Was die Magie verlangt“. 496 Seiten, FISCHER KJB, 2019, ISBN: 978-3- 7373-6200-9; In der Kinder- und Jugendbibliothek sowie der Zweigstelle Lennep zu finden bei „Ab 14 / Fantasy / B / Band 1
Jana Kämpf, Bibliothekarin Zentralbibliothek
"Hope's End"
1929 steht die 17-jährige Lenora Hope im Verdacht, ihre Eltern und ihre Schwester getötet zu haben. Sie streitet die Tat ab, jedoch gibt es keine anderen Verdächtigen und auch keine Zeugen. Aus Mangel an Beweisen kommt es nicht zur Verurteilung. 50 Jahre später wird die Pflegerin Kit nach Hope’s End, dem Familiensitz von Lenora Hope, versetzt. Kit wurde nach einem Vorfall, während ihrer Pflegetätigkeit, „beurlaubt“ und erhält von ihrem Vorgesetzten diese letzte Chance, wieder in den Beruf einzusteigen. Nach einem Schlaganfall lebt Lenora Hope immer noch in Hope’s End und kann nur mit Hilfe einer Schreibmaschine kommunizieren. Ihre einzige Gesellschaft ist das Hauspersonal. Nun will sie Kit aufschreiben, was damals geschah. Kit kennt die Gruselgeschichten über das Anwesen und deren Bewohner und hat dementsprechend mit Vorurteilen und Ängsten zu kämpfen. Immer tiefer taucht sie in die Vergangenheit ein und gerät dadurch in tödliche Gefahr.
Riley Sager verknüpft Gegenwart und Vergangenheit in einer gruseligen und angespannten Atmosphäre. Stück für Stück deckt er auf, wie es zu der Mordnacht kam. Die Geschichte wird zum größten Teil aus Kits Sicht beschrieben, nur die Vergangenheit wird aus Lenoras Perspektive aufgezeigt. Beide Zeitstränge sind sehr spannend und voller Wendungen. Keiner der Charaktere lässt sich in die Karten schauen und erst am Ende versteht man, in welcher Beziehung die Personen heute noch zueinanderstehen. Auch das Setting, ein altes Haus, welches langsam verfällt, trägt zum Nervenkitzel bei. Ein tolles Buch für Thriller-Fans!
Sager, Riley: Hope’s End. 479 Seiten, dtv Verlag, 2023, ISBN 978-3-423-21891-7; in der Stadtbibliothek zu finden bei „UR SAGE Thriller“
Martina Pohl, Zentralbibliothek
„Giacomo Puccini: Tosca“
Eine Aufnahme für die Ewigkeit
71 Jahre ist sie inzwischen alt, jene Aufnahme der Puccini-Oper „Tosca“ die vielen Opernfreunden als die einzig Wahre gilt, als Referenzaufnahme, als Jahrhundertaufnahme, als Aufnahme für die Arche. Maria Callas, Giuseppe DiStefano und Tito Gobbi liefern unter dem Dirigat von Victor de Sabbata das was der Engländer „edge-of-your-seat excitement“ nennt. Also eine Vorstellung die es einem unmöglich macht, sich im Theatersessel zurückzulehnen und den Abend entspannt zu genießen. Von der ersten bis zur letzten Sekunde ist diese „Tosca“ ein mitten ins Herz und an die Nerven gehendes musikalisches Großereignis, was umso erstaunlicher ist, da es sich hier keineswegs um einen Livemitschnitt, sondern um eine Studioaufnahme handelt.
Hätte Maria Callas in ihrem Leben nur diese eine Oper eingesungen, sie hätte sich auch dann den Rang als größte Opernsängerin des 20. Jahrhunderts, und als eine der Grössten aller Zeiten ersungen.
Die Handlung der Oper dürfte vielen bekannt sein:
Rom im Jahre 1800. Die Sängerin Floria Tosca liebt den Maler Mario Cavaradossi der ein glühender Revolutionär und
Anhänger Napoleons ist, und dessen Zorn sich vor allem gegen den korrupten, grausamen Polizeichef Scarpia richtet. Als die eifersüchtige Tosca sich von ihrem Geliebten verraten glaubt nutzt Scarpia
die Situation gnadenlos aus und die
Katastrophe nimmt ihren Lauf.
Es gibt in dieser Oper eine Folterszene die hinter den Kulissen stattfindet, kein Tropfen Blut ist zu sehen, kein finsterer Scherge mit Daumenschrauben treibt auf der Bühne sein Unwesen, aber Giacomo Puccini, Maria Callas, Giuseppe DiStefano, Tito Gobbi, Victor DeSabata und das Orchester der Mailänder Scala lassen einem das Blut in den Adern gefrieren.
Wir erleben keinen heiteren Opernabend, aber einen unvergesslichen. Auch 71 Jahre nach der Aufnahme und vor dem heimischen CD-Player.
Katja Brüne, Bibliothekarin, Stadtteilbibliothek Lennep
„Der schlauste Mann der Welt“
Als Jens Leunich beginnt, seine Lebensgeschichte aufzuschreiben, bleiben ihm nur noch 10 Tage zu leben. Auch diese verbringt er genießerisch im schönsten Luxushotel der Stadt. Fast paradox ist es, dass er seine letzten Lebenstage produktiv nutzt, um seine ganz persönlichen Einsichten und Erfahrungen auf Papier zu bringen. Denn in den letzten 33 Jahre hat er genau dies äußerst erfolgreich vermieden: zu arbeiten oder überhaupt irgendetwas zu tun. Wobei er offen und ehrlich zugeben muss, dass nichts zu tun - also absolut gar nichts – gar nicht so leicht ist. Glücklicherweise verfügt er über mehr als ausreichend Geld…
Aus einfachen Verhältnissen stammend sah sein Lebensweg ursprünglich allerdings sehr viel bescheidener und arbeitsreicher aus. Nach dem Abitur wurde ihm jedoch klar, dass derjenige schlau ist, der dort weiterdenkt, wo andere aufhören. So trifft er frühzeitig Vorkehrungen für den Fall, dass ein glücklicher Zufall ihm die notwendigen Millionen zuspielt. Und als die Umstände günstig sind, verwirklicht er seinen Lebenstraum von Luxus und Nichtstun. Solange, bis er einer schlauen Frau begegnet…
Andreas Eschbach erzählt höchst unterhaltsam von einem ungewöhnlichem Lebensentwurf und den absurden Herausforderungen, die der Anti-Held zu meistern hat. Entstanden ist ein spannender Roman, der kurzweilig und erkenntnisreich zugleich ist.
Andreas Eschbach: „Der schlauste Mann der Welt“, 222 Seiten, Lübbe Verlag, 2023, 978-3-7857-2849-9, in der Bibliothek zu finden unter „UR ESCH"
Tobias Berger, Fachangestellter für Medien- und Informationsdienste, Stadtteilbibliothek Lennep
"Tobi, der tollpatschige Osterhase"
Endlich ist wieder Ostern. Und dieses Jahr darf der kleine Hase Tobi auch zum ersten Mal Ostereier verteilen. Zusammen mit seinem Freund Harry Hahn in seinem Oster-Hubschrauber besucht er Tiere auf der ganzen Welt um Ostereier zu verteilen. Leider ist Tobi ein sehr tollpatschiger Osterhase und es passieren ihm immer wieder kleine Missgeschicke. So schwimmen ihm, als er den Wal unter Wasser besucht, die Ostereier einfach weg, er tritt in ein Erdloch bei der Familie Erdmännchen oder er verheddert sich kopfüber im Baum, als er die Giraffen beim Frühstück besucht. Doch lässt er sich davon nicht aus der Ruhe bringen und liefert weiter mit vollem Stolz die Ostereier aus. Werden Tobi und Harry Hahn es am Ende schaffen alle Ostereier richtig, rechtzeitig und ohne Beschädigung abzuliefern?
Tobi, der tollpatschige Osterhase von Kristin Lückel mit Illustrationen von Dirk Henning ist ein buntes und niedliches Oster-Bilderbuch. Auf den doppelseitigen Illustrationen sind auf der einen
Seite schöne kurze Texte zum Vorlesen und auf der anderen Seite ein schöner kleiner Reim. Es ist ein wunderschönes Bilderbuch für Groß und Klein.
Lückel, Kristin: „Tobi, der tollpatschige Osterhase“. 19 Seiten, Kaufmann, 2023, ISBN 978-3-7806-6442-6; in der Bibliothek zu finden unter „Ab 1 / Ostern“
Vanessa Pereira, Bibliothekarin Zentralbibliothek
"Die Tochter"
Kathi hat es nicht leicht im Leben: Sie ist alleinerziehende Mutter, der Vater ihrer Tochter Lucy hat sie noch während der Schwangerschaft verlassen und nie wieder von sich hören lassen. Das Geld ist knapp in der Familie und die beiden ziehen schließlich in Kathis in die Jahre gekommene Elternhaus. Noch dazu gibt es ein dunkles Familiengeheimnis, welches Kathi im Ort zu einer Außenseiterin macht, die von anderen Menschen gemieden wird und sich zurückzieht. All diese Umstände fallen leider auch auf die acht jährige Lucy zurück: Das Mädchen wird in der Schule gemobbt und gedemütigt. Am schlimmsten piesacken sie Charlotte und Annabel, zwei Mädchen aus gehobenen Verhältnissen. Nach einer besonders schlimmen Demütigung stellt Kathi Annabel zur Rede und schickt Charlotte alleine nach Hause – wo sie allerdings nie ankommt. Charlotte bleibt verschwunden, Polizei und Anwohner vermuten das schlimmste. Und der Verdacht fällt auf Kathi, da sie das Mädchen als letzte lebend gesehen hat… „Die Tochter“ ist ein fesselnder Psychothriller, den man kaum aus den Händen legen mag.
Klay, Rose: Die Tochter. Roman. 321 Seiten, lübbe Verlag, 2022, ISBN 978-3-4041-8535-1; in der Stadtbibliothek zu finden bei „UR KLAY“
Tina Brandt, Stadtteilbibliothek Lüttringhausen
„Cassardim – Jenseits der Goldenen Brücke“
Der Wille ist Macht
Amaia ist gerade 16 geworden – und dies zum achten Mal. Gemeinsam mit ihrer Familie lebt sie in der Menschenwelt. Abgesehen davon, dass sie viel langsamer altern als die Menschen, haben sie zusätzlich die Fähigkeit, anderen ihren Willen aufzuzwingen. Aber irgendwas ist faul an der ganzen Sache und Amaia möchte endlich wissen, wer sie wirklich ist und wo ihre Kräfte herkommen. Als ihre Familie angegriffen wird und ihre Eltern dabei getötet werden, muss Amaia mit ihren Geschwistern fliehen. Hilfe bekommen sie dabei von Noar, einem geheimnisvollen Mann der vor ein paar Tagen im Keller von Amaias Familie eingesperrt gewesen war. Noar bringt sie nach Cassardim, das Reich der Toten. Dort angekommen geraten sie allerdings sofort in einen Strudel aus Lügen und Intrigen. Bald schon kämpft Amaia nicht nur darum, am leben zu bleiben, sondern auch um ihr Herz …
Hinter „Cassardim – Jenseits der goldenen Brücke“ verbirgt sich nicht nur der Auftakt einer wundervollen und spannenden Trilogie aus der Feder von Julia Dippel, sondern auch eine faszinierende und spannende Welt, die keine Wünsche offenlässt. Ob ein Meer aus Sand, schwebende Berge oder ein Fluss aus Chaos - Cassardim steckt voller origineller Ideen und Details. Das Buch hat mich sofort in den Bann gerissen und mich nicht wieder losgelassen. Da es aus der Sicht von Amaia geschrieben ist, fühlt man jedes kleine Detail mit ihr mit und ist gefangen zwischen den Anforderungen, die Cassardim mit sich bringt, der Liebe und Verantwortung gegenüber ihren Geschwistern und den neu aufkeimenden Gefühlen, welche sie nicht wirklich einordnen kann.
Dippel, Julia: „Cassardim – Jenseits der Goldenen Brücke“. 528 Seiten, Planet!, 2019, ISBN: 978-3- 522-50645-8; In der Kinder- und Jugendbibliothek sowie den Zweigstellen Lennep und Lüttringhausen zu finden bei „Ab 14 / Fantasy / D / Band 1“.
Daniel Zang, Sachgebietsleitung Erwachsenenbibliothek/Zentrale Dienste
Zentralbibliothek
"Sonntags am Strand"
Über die Wintermonate reisen viele in Länder in denen die Sonne scheint und es warm ist. Ein Buch für eine solche Gelegenheit oder für Menschen, die nicht verreisen können, möchte ich Ihnen hier
empfehlen.
Am Ferragosto (Mariä Himmelfahrt) Wochenende, am 15. August , zieht es alle Familien in Italien an den Strand. Enzo verwaltet einen besonderen Abschnitt am Strand, sein Strandbad, welches er hegt und
pflegt. Er weist die Liegen und Sonnenschirme zu, versorgt seine Gäste mit Getränken aller Art sowie einem warmen Mittagessen, nach Rezepten seiner verstorbenen Frau. Doch es gibt Konkurrenz und
Missgunst am Strand, was nicht immer gut für die Stimmung ist.
Wir erleben diesen Sonntag aus Enzos Sicht, sowie aus Sicht verschiedener Gäste, die alle eigentlich nur ihren freien Tag und den Strandtag genießen wollen. Allerdings spielt das Leben mit seinen
Facetten, die Liebe und auch Erwartungshaltung der Gesellschaft, einem immer wieder ein Schnippchen. Was passiert an einem Strandtag mit den unterschiedlichen Menschen und was hat Enzo damit zu
tun?
Alexander Oetker schreibt nicht nur tolle Krimis, sondern auch immer wieder Liebesroman, die in und um den Strand spielen. Er beobachtet nicht fein, sondern lässt einen das Lebensgefühl, Landschaft,
Essen und trinken bildlich erleben. Ein Buch für alle Sinne, das mich, der fast alle Sommer am Meer und Strand verbringt und verbracht hat, direkt wieder davon träumen lässt.
Titel ist zu finden in der Zentralbibliothek als Roman unter UR OETK sowie als Hörbuch CD UR.
Oetker, Alexander: Sonntags am Strand – Atlantik, 2023, 978-3-455-01391-7, 161 Seiten, 20.00€
Stephanie Röder, Leiterin Kinder- und Jugendbibliothek in der Zentralbibliothek
"Zum Gefurztag viel Glück"
Der Stinkelpinkel mag vieles. Zum Beispiel im Regen rausgehen oder in Schlammpfützen springen oder einfach alles, was dreckig ist, stinkt und rülpst. Aber eines mag er nicht: seinen Geburtstag. Denn den wollen die anderen Tiere des Waldes immer gemeinsam mit ihm feiern und zwar mit Geburtstagstorte, Party und Ständchen. Doch der Stinkelpinkel hätte viel lieber eine ganz grässliche Feier. Und genau die bekommt er überraschend von seinen Freunden aus dem Wald. Sie singen laut und schief, treffen keinen Ton, machen ihm ein stinkendes Geschenk und den schrecklichsten Kuchen überhaupt – ein echter Gefurztag also. Glücklich und zufrieden geht der Stinkelpinkel ins Bett. Aber schlafen kann er nicht, ihm geht etwas durch den Kopf. Da versteht er es: seine Freunde haben etwas Nettes für ihn gemacht, nun macht er etwas Nettes für sie: der Stinkelpinkel lädt alle zu seiner schönen Geburtstagsfeier ein.
„Zum Gefurztag viel Glück“ von Martin Fuchs und Martina Halak ist ein lustiges, schön illustriertes Bilderbuch. Der Stinkelpinkel, der alles liebt, was eigentlich eklig oder unschön ist, unterhält Groß und Klein mit seinen Eigenheiten. Und auch das schöne Ende bleibt nicht aus. Ein tolles und unterhaltsames Bilderbuch.
Fuchs, Martin: „Zum Gefurztag viel Glück“. 26 Seiten, Annette Betz, 2022, ISBN: 978-3-219-11951-0 ; in der Kinder- und Jugendbibliothek zu finden unter Ab 1
Julia Jansen, Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste Zentralbibliothek
„Kiss me once“
An ihrem ersten Tag an der Universität läuft Ivy Redmond, Tochter aus reichem Hause, in einen vermeintlichen Kommilitonen hinein. Dieser ist nicht nur wahnsinnig gutaussehend, sondern auch noch freundlich und hilfsbereit. Schnell muss Ivy aber feststellen, dass es sich bei Ryan MacCain um einen von ihrem Vater angeheuerten Secret Bodyguard handelt, der auf sie aufpassen soll. Dies geht Ivy gegen den Strich, schließlich wollte sie nun ihr eigenes Leben in die Hand nehmen und frei sein. Aber dann ist es gerade dieser Bodyguard, der ihr Herz zum Stolpern bringt und ihre Pläne ins Wanken geraten lässt.
„Kiss me once“ ist der Auftakt einer Trilogie von Stella Tack, in der es um Bodyguards und die große Liebe geht. Jeder Band ist in sich abgeschlossen und handelt von einem neuen Liebespaar. Meine Empfehlung ist trotzdem, alle Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen, da viele Charaktere in allen Bänden mitspielen und man sich so die Vorgängerbände teilweise spoilern und die Wiedersehensfreude nehmen würde. Neben dem grandiosen ersten Band, hat besonders der dritte einen ganz großen Platz in meinem Herzen, obwohl alle Bände etwas ganz Einzigartiges an sich haben.
Tack, Stella: „Kiss me once“. 512 Seiten, Ravensburger, 2019, ISBN: 978-3-473-58555-7; in der Zweigstelle Lennep zu finden in der Erwachsenenabteilung mit der Signatur „TACK“. Der zweite und dritte Band sind dort ebenfalls erhältlich. Wer lieber hören als lesen möchte, findet die Hörbücher in der Zentralbibliothek in der Erwachsenenabteilung.
Jana Kämpf, Bibliothekarin Zentralbibliothek
„Die Witwe“
Das Ehepaar Nicole und Tom kommt durch einen Lottogewinn zu sehr viel Geld. Auf Nicoles Wunsch kaufen sie sich an einem abgelegenen Ort ein Haus und führen dort ein Leben in Luxus. Das Glück des Paares zerbricht, als Nicole nach Hause kommt und ihren Mann tot im Pool findet. Die Polizei teilt ihr nach kurzer Zeit mit, dass auf Toms Körper Spuren gefunden wurden, welche auf einen Mord hindeuten. Doch außer dem Nachbarspaar Olly und Sasha und deren Haushälterin lebt in der Umgebung niemand. Die meiste Unterstützung bekommt Nicole von Toms besten Freund Patrick. In der Vergangenheit gab es jedoch Vorkommnisse, weshalb sie Patricks Hilfe anzweifelt und auch die Nachbarn agieren auffällig. Nicole fühlt sich in ihrem neuen Haus, welches überwiegend aus Glas besteht, zunehmend unsicher und beobachtet.
Die Geschichte wird in der dritten Person aus Nicoles Sicht und der der Nachbarn erzählt. Zudem liest man immer wieder die Tagebucheinträge einer Anna. Wie Tom den Morgen erlebt, an welchem er verstarb, erfährt man in der zweiten Hälfte des Thrillers. Die verschiedenen Perspektiven halten die Spannungskurve sehr hoch. Besonders Nicoles Sicht auf das Geschehene macht die Geschichte packend. Man erlebt mit ihr, wie sich das Leben in einen Albtraum verwandelt. Die unerwarteten Wendungen, das Gefühl der Beobachtung, die Bedrohung und Isolation lassen den Leser mitfiebern.
Macmillan, Gilly: Die Witwe. 479 Seiten, Blanvalet, 2023, ISBN 978-3-7645-0821-0; in der Stadtbibliothek zu finden bei „UR MACM Psychothriller“
Tobias Berger, Fachangestellter für Medien- und Informationsdienste, Stadtteilbibliothek Lennep
"Die dunklen Lande"
Das Jahr 1629. Europa befindet sich im 11. Jahr eines Krieges, der später als Dreißigjähriger Krieg in die Geschichtsbücher eingehen sollte. Doch während auf den
Schlachtfeldern um die religiöse und weltliche Vorherrschaft gekämpft wird, finden in den dunklen Ecken auch heidnische Religionen und Geschöpfe aus der Mythologie ihre Anhänger. Aus dem Schatten
heraus versuchen sie, die eigene Macht zu erweitern.
In all dem Chaos macht sich die junge Abenteuerin Aenlin Kane zusammen mit ihrer Freundin, der persischen Mystikerin Tahmina, auf den Weg nach Hamburg, um dort das Erbe ihres Vaters, des berühmten
Solomon Kane, anzutreten. Damit sie allerdings an ihr Erbe kommen kann, muss sie zuerst einen Auftrag für die West-Indische Compagnie erledigen. Zusammen mit einer Gruppe Landsknechte soll sie 5
Personen aus Bamberg retten und zurück nach Hamburg bringen. In Bamberg brennen jedoch die Feuer der Hexenprozesse lichterloh und manche in der Gruppe hüten düstere Geheimnisse.
Die dunklen Lande ist ein spannender Abenteuerroman. Eine klare Empfehlung an alle, die Interesse an Geschichte vermischt mit ein bisschen Fantasy haben.
Heitz, Markus: „Die dunklen Lande“. Roman. 540 Seiten, Knaur Verlag, 2019,
ISBN 978-3-426-22676-6;
in der Bibliothek zu finden unter „UR HEIT“
Katja Brüne, Leiterin der Stadtteilbibliothek Lennep
"Der Marmeladenwolf"
Wenn ein Wolf erst mal auf den Geschmack kommt…
Als Carlo alleine von der Schule durch den großen, dunklen Wald nach Hause geht, begegnet er dem bösen Wolf. Der arme Kerl sieht so dünn und lumpig aus, dass Carlo ihm sein übrig gebliebenes Pausenbrot schenkt. Dieses schmeckt dem Wolf ganz vorzüglich, denn es ist mit der leckeren Erdbeermarmelade von Carlos Oma Suse bestrichen.
Von da an lauert der Wolf allen Kindern auf und knöpft ihnen die Pausenbrote ab - und wehe, es ist keine Marmelade darauf! Damit ihre Enkel unbehelligt zur Schule gehen können, sind alle Omas nur noch damit beschäftigt, Marmelade für den gierigen Wolf zu kochen. Carlos Oma hatte sich ihr Rentnerleben allerdings anders vorgestellt und so platzt ihr bald der Kragen. Sie macht dem Wolf einen Vorschlag: wenn er die Kinder in Ruhe lässt, bringt sie ihm bei, wie er sich seine Marmelade selber kochen kann. So lernt der Wolf nicht nur die Kunst des Marmeladenkochens und wird ganz nebenbei zum Vegetarier – seine eigenen Kreationen machen ihn sogar zum gefeierten Star in Zeitungen und Fernsehen. Zu guter Letzt schreibt er sogar einen Ratgeber für Wölfe, die von Kindern auf Marmelade umsteigen wollen.
Diese augenzwinkernde Abwandlung des Märchens vom Rotkäppchen und dem bösen Wolf ist ein großes Vergnügen für alle. Die detailreichen und humorvollen Illustrationen unterstreichen den Witz der Geschichte zusätzlich und laden zum Entdecken ein.
Nicole Röndigs: „Der Marmeladenwolf“, 28 ungezählte Seiten, cbj-Verlag, 2023, 978-3-570-17746-4, in der Stadtteilbibliothek Lennep zu finden bei „Ab 1“.
Foto: Vanessa Pereira
Vanessa Pereira, Bibliothekarin
„Anatomy“
Edinburgh im 19. Jahrhundert: Die junge Hazel Sinnett möchte lieber Chirurgin werden, als zu heiraten. Der arme Jack Currer ist
Leichengräber, der nur versucht, in einer Stadt zu überleben, die für Armut und Tod bekannt ist.
Als die beiden eine zufällige Begegnung außerhalb der Edinburgh Anatomist’s Society haben, denkt sich Hazel zunächst nichts dabei. Aber
nachdem sie aus einer Vorlesung des renommierten Chirurgen Dr. Beecham geworfen wird, weil sie das falsche Geschlecht hat, erkennt sie, dass ihre neue Bekanntschaft hilfreicher sein könnte, als sie
zunächst dachte. Denn Hazel hat mit Dr. Beecham einen Deal gemacht: Wenn sie die medizinische Prüfung alleine bestehen kann, wird Beecham ihr erlauben, ihre medizinische Karriere fortzusetzen. Ohne
offiziellen Unterricht braucht Hazel jedoch mehr als nur ihre Bücher – sie braucht Leichen zum Studieren. Ein Glück, dass sie jemanden kennengelernt hat, der sie ausgräbt.
„Anatomy“ erzählt die Geschichte der Lady Hazel Sinnett und ihres – für eine Dame 1817 in Edinburgh – ungewöhnlichen Traumes Chirurgin zu werden.
Schwartz, Dana. Roman. 381 Seiten, LOEWE Verlag, 2022, ISBN 978-3-7432-1498-9; in der Stadtbibliothek zu finden bei „UR SCHWAR“
Foto: Julia Jansen
Tina Brandt, FaMI der Stadtteilbibliothek Lüttringhausen
Das Elexier der Lügen
Avery gehört zu den magisch begabten Menschen und niemand darf von dieser Begabung wissen. Mit ihren Poisoner-Fähigkeiten mixt sie in der Bar ihres Bruders Drinks, die die Menschen positiv beeinflussen und dadurch in Scharen anlocken. Da Avery aber in der Schuld einer gefährlichen Gang steht, ist sie immer wieder gezwungen, ihre Kräfte zu missbrauchen, um ganz bestimmte Menschen mit ihren Drinks in Angst und Schrecken zu versetzen und so in die Arme des Gangster-Bosses zu treiben.
Als plötzlich immer mehr rätselhafte Morde in der Stadt passieren gerät Avery dadurch auf den Radar der
Cops. Insbesondere der junge und attraktive Detective Hayes bringt sie aus dem Konzept und scheint mit seinen waldgrünen Augen geradezu in ihre Seele blicken zu können.
Und wäre das nicht schon schlimm genug, verändern sich mit einem Mal ihre Fähigkeiten, sodass Avery sich gezwungen sieht, mit Hayes
zusammen zu arbeiten. Dabei kommt sie nicht nur den dunklen Geheimnissen ihrer eigenen Vergangenheit, sondern auch denen der Magiergemeinschaft New Yorks auf die Spur…
„Silver & Poison: Das Elixier der Lügen“ ist er Auftakt der neuen Dilogie von Anne Lück. Durch ihren rasanten Schreibstil wurde dieses Buch zu einem echten Page-Turner. Was mir persönlich sehr gut gefällt, ist, dass Avery als Protagonistin alles andere als perfekt ist. Sie hat ihre Ecken und Kanten und gerade auch ihre Fehler machen sie sehr facettenreich. Die Handlung ist spannend bis zum Schluss und ich kann nur empfehlen, den zweiten Band „Die Essenz der Erinnerung“ direkt greifbar zu haben, denn Band 1 endet mit einem Knall!
Lück, Anne: "Silver & Poison: Das Elixier der Lügen". 448 Seiten, Ravensburger Verlag, 2023, ISBN: 978-3-473-58647-9; In der Stadtteilbibliothek Lüttringhausen zu finden "Ab 14 / Fantasy / L / Band 1"
Foto: Vanessa Pereira
Daniel Zang, Sachgebietsleitung Erwachsenenbibliothek/Zentrale Dienste
In schönen Kent hat sich in der Seniorenresidenz Coopers Chase eine Gruppe älterer Menschen zusammengefunden, die sich
der Donnerstagsmordclub nennt. Dieser Club besteht aus der Krankenschwester Joyce, dem Gewerkschafter Ron, dem Psychiater Ibrahim sowie der Geheimagentin Elizabeth.
Sie treffen sich wöchentlich um gemeinsam alte Cold Cases ihrer verstorbenen Freundin zu lösen. Dabei kommt immer wieder zu einigen Schlamassel, die mit Hilfe der befreundeten lokalen Polizei sowie
einiger anderer Auftragsarbeiten gelöst werden müssen.
Dieser dritte Band beschäftigt sich mit dem tödlichen Unfall einer Lokalreporterin, die einer angeblichen Verschwörung auf der Spur war und dann verunglückte. Wird die Gruppe auch diesen Fall lösen
können?
Band 3 der Reihe baut deutlich mehr auf den Vorgängerband auf, was allerdings nicht vom Lesevergnügen abbringt. Die Kapitel sind in wechselnden Perspektiven geschrieben. Das Buch lebt vom Humor sowie
den unterschiedlichen Charakteren des Clubs und hat dementsprechend auch immer einige Lacher parat.
Wer auf der Suche nach einer unterhaltsamen, unblutigen Krimireihe ist, wird hier definitiv fündig. Band 4 ist für Ende des Jahres schon angekündigt.
Osman, Richard: Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel – Kriminalroman – List, Berlin, 978-3-471-36052-1, 430 Seiten, 2023, 17.99.
Zu finden in der Zentral- sowie den Stadtteilbibliotheken unter UR OSMA, zusätzlich als Hörbuch sowie kostenpflichtiger Bestseller in der Zentrale sowie in Lennep
Foto: Kerstin Schlesener
Jana Kämpf, Bibliothekarin
Remie Yorke arbeitet als Nachtportier in einem Hotel in den schottischen Highlands. Am nächsten Tag soll das Hotel für die Winterpause schließen und somit befinden sich außer Remie nur zwei weitere Gäste im Haus. In dieser Nacht tobt ein Schneesturm, das Hotel schneit langsam ein und dann funktionieren die Telefonleitungen und das Internet nicht mehr. Am späten Abend gehen die Sirenen des Gefängnisses in der Nähe los und bald darauf steht der Polizist PC Gaines vor der Tür, welcher ins Haus möchte. Bei einem Gefangenentransport kam es zu einem Unfall, der Polizist wurde dabei verletzt und der Gefangene konnte fliehen. Remie führt PC Gaines durch das Hotel, zeigt ihm die Waffenkammer und versucht mit seiner Hilfe, die Gäste zu schützen. Kurz darauf klingelt es erneut und vor der Tür steht ein Mann, welcher sich ebenfalls als PC Gaines vorstellt. Remie muss nun herausfinden, welcher Polizist der echte ist und welcher der geflohene Gefangene. Ein Horrortrip beginnt.
Remies Angst, erst vor dem Wetter und dann vor den beiden Männern, liest sich sehr beängstigend. Man rätselt mit ihr, wer Freund und wer Feind ist. Das Hotel im Schneesturm bietet keinerlei Fluchtmöglichkeiten und die Situation wird lebensbedrohlich. Nach der Aufklärung verlagert sich die Geschichte und eröffnet einen zweiten Strang, welcher zurück in Remies Vergangenheit führt. Ein fesselndes Buch mit hohem Spannungsbogen!
Griffin, Martin: Zwei Fremde. 284 Seiten, Lübbe Verlag, 2023, ISBN 978-3-404-18998-4; in der Stadtbibliothek zu finden bei „UR GRIF Thriller“
Hier finden sie uns
Lenneper Büchereifreunde e.V.
Berliner Str. 9
42897 Remscheid-Lennep
Wir freuen uns, Sie auf unserer Homepage willkommen heißen zu dürfen!